Katholischer
Kindergarten Landkern        
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Aktive Entwicklungsbegleitung

Forschen Juli 2015 6 kleinKinder sind nicht dümmer als Erwachsene- sie haben nur weniger Erfahrung
(Janusz Swift)

Das Kind wird geboren mit dem Drang zu lernen und zu wachsen. Sein spontanes Bedürfnis, sich aktiv mit der Umwelt auseinander zu setzen, führt zu Erkenntnisprozessen, die seine Persönlichkeit bilden. Es erlebt sein Wachstum mit großer Freude, sofern es von einfühlsamen Erwachsenen begleitet wird und in einer anregenden Umwelt lebt.
Die Erwachsenen schaffen die Bedingungen, die das Kind braucht, damit es durch eigene Kraft seinen Wachstums- und Bildungsprozess vorantreiben kann.

Erziehungsziel ist die psychisch gesunde und eigenständige Persönlichkeit, die ihre Begabungen wahrnehmen und nutzen und ihre Schwächen kompensieren kann.
Bezugspersonen, Erzieher(innen) und Lehrer(innen) vor allem aber die Eltern sind im Selbsterziehungsprozess des Kindes von entscheidender Bedeutung. Das Kind braucht ihre Liebe und Einfühlsamkeit, ihr Wissen und ihre Autorität. Die Erwachsenen interpretieren die kindlichen Bedürfnisse und schaffen die Bedingungen, die das Kind für seine Persönlichkeitsentwicklung braucht.

Wir verstehen uns daher als Entwicklungsbegleiter, indem wir ein großes Maß an entwicklungsfördernden Rahmenbedingungen für die Kinder schaffen und uns jedem einzelnen Kind als Bezugs- und Vertrauensperson anbieten.
Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern ist ebenso wichtiger Bestandteil, wie die Wertschätzung der Persönlichkeit des Kindes. Erst wenn eine emotionale Verbindung zwischen Eltern, Kind und Pädagogen entstanden ist, kann eine Entwicklungsbegleitung beginnen.
Das pädagogische Handeln unserer Erzieherinnen basiert auf einem ganzheitlichen Menschenbild, d.h. wir sehen jeden Menschen als autonom, aktiv handelnd, sich seiner selbst bewusst und auf sozialen und kommunikativen Austausch hin angelegt. Lernen und sich entwickeln sind aktive Handlungen des Kindes, die sich von Außen nicht erzwingen, bestenfalls begünstigen, aber auch be- oder verhindern lassen.
Das soziale Lernen, das Finden eines eigenen Standpunktes in der Gruppe, gehören ebenso zu den pädagogischen Zielen, wie die Motivation der Kinder, Wissen über die Welt zu erlangen. Hier ist die Persönlichkeit jeder Erzieherin in unserer Kindertagesstätte gefordert, denn nichts motiviert mehr, als die Vorbildfunktion der Erwachsenen. Wer selbst durch sein Handeln und durch das, was er vertritt, motiviert ist, hat Überzeugungskraft, ist authentisch und kann andere begeistern .
Unser pädagogischer Erfolg ist daran zu messen, in wie weit ein Kind motiviert wurde, den Selbstbildungsprozess in Gang zu setzen und mit Neugier auf die Welt zu zugehen.
Dennoch ist es auch unsere Aufgabe, dem Kind Grenzen aufzuzeigen, um ihm Orientierung und Sicherheit zu bieten. Durch ein selbstbewusstes Auftreten und deutliche Positionen der Erziehungsperson werden Erprobungsräume für das Kind geschaffen, in denen es sich messen und einen eigenen Standpunkt entwickeln kann.
Wiederkehrende Rituale im Tagesablauf und feststehende Spielregeln unterstützen das Kind, sich ein Bild von der Welt, von Wertmaßstäben und Normen zu machen. Das Kind wird in diesem Sinne nicht „erzogen“ sondern in seiner Entwicklung begleitet und gefördert.
Fehlt es dem Kind, aus unterschiedlichsten Gründen, an innerer Motivation, ist es unsere Aufgabe das Kind zu beobachten, uns an seinen Stärken und Schwächen zu orientieren und durch Anerkennung und Wertschätzung das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen des Kindes zu stärken. Werden Kinder akzeptiert und anerkannt, so offenbaren sie sich. Unsere Verantwortung ist groß, denn wir begleiten das Kind auf dem Weg der Selbstfindung und Entwicklung.
Wir haben uns die Frage gestellt, was pädagogische Professionalität von Erzieherinnen bedeutet und sind zu folgendem Ergebnis gekommen:
• Fachwissen, d.h. theoretische und methodische Kenntnisse und die Bereitschaft zur ständigen Kompetenzerweiterung.
• Einsatz der fachlichen Kompetenzen und des Wissens
• Zielklarheit, Strukturierung und Planung
• Lernziel und-prozesse sichtbar machen
• Kenntnisse über gesellschaftliche Entwicklungen, sich verändernde Lebensverhältnisse und –bedingungen von Kindern und Familien im Allgemeinen und im Umfeld des Kindergartens sowie angemessene Reaktionen darauf.
• Zusammenarbeit mit Eltern, Anerkennung und Einbeziehung als Experten für ihre Kinder
• Zusammenarbeit im Team
• Darstellung und Begründung der Arbeit in der Öffentlichkeit
• Flexibilität und Beweglichkeit
• Sicherheit und berufliches Selbstbewusstsein

• Der Kindergarten als ein Ort des Vertrauens > Geheimnisse und Vertrauen
• Der Kindergarten als ein Ort der Akzeptanz > Verständnis
• Der Kindergarten als ein Ort angstfreier Entwicklung > Gewaltfreiheit
• Der Kindergarten als ein Ort der Lebendigkeit und Entspannung > Bewegung und Ruhe
• Der Kindergarten als ein Ort des Erlebens und lebensnaher Wirklichkeiten > Erfahrungsräume und erfahrbare Sinnzusammenhänge
• Der Kindergarten als ein Ort erfahrbarer Demokratie > Mitsprache und gemeinsam abgesprochene Regeln
• Der Kindergarten als ein Ort der Freude und Orientierung > Optimismus und Sicherheit
• Der Kindergarten als ein Ort persönlichkeitsnaher und herzlicher Beziehungen > Liebe
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• Der Kindergarten als ein Ort der Fragen und der Experimente > Neugierde