Katholischer
Kindergarten Landkern        
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naturwissenschaftliche Bildung

Experimente im Land der Lebensmittelfarbe Jan. 2015 13

MINT Themen in unserer Kita

Mathematik – Informatik - Naturwissenschaft - Technik

Bereits Säuglinge erkunden ihre Umwelt mit allen Sinnen:
Sie schauen, berühren Dinge, riechen, hören und schmecken. Mit zunehmendem Alter, wenn sie krabbeln und später laufen können und parallel auch das Sprechen lernen, erweitern sie ihre Möglichkeiten ständig. Nach Erkundung ihrer unmittelbaren Umgebung können sie im weiteren Umkreis die Phänomene der belebten und unbelebten Natur entdecken.


Kinder interessieren sich für diese Phänomene, denen sie im Alltag begegnen.
Ihr Interesse gilt den Elementen Wasser, Erde, Feuer und Luft, dem Weltraum, aber auch den Wetterphänomenen, Tönen, Schall, verschiedenen Energieformen und der Pflanzen- und Tierwelt.
Kinder wollen sich ein Bild von der Welt machen, diese erforschen und ihr einen Sinn verleihen. Die vielen Fragen der Kinder „Wieso und Warum etwas funktioniert?“ zeigt das hohe Interesse der Kinder und ihre Motivation.

Dass Kinder im Elementarbereich die entwicklungspsychologischen Voraussetzungen erfüllen, sich mit naturwissenschaftlichen Themen auseinander zu setzen, belegen auch neuere Forschungsergebnisse.
Bereits drei- bis fünfjährige Kinder verfügen über differenzierte Denkstrukturen, die es ihnen ermöglichen, naturwissenschaftliche Zusammenhänge zu erfassen und zu verstehen. Schon im Vorschulalter haben Kinder Begriffe und intuitive Theorien über verschiedene Inhaltsbereiche wie Physik und Biologie. Begriffe bilden die Wissensbasis, die es Menschen ermöglicht, Informationen zu organisieren und zu kategorisieren.
(Natur-Wissen schaffen /Frühe naturwissenschaftliche Bildung Hrsg.: Wassilios E. Fthenakis)

Jubiläum 2014 103Für die Bildung im Bereich Naturwissenschaften spielen bereichsübergreifende Kompetenzen eine wichtige Rolle. Dazu gehören auch die Kompetenzen für das wissenschaftliche Denken und Handeln, wie das
- Beobachten (Wahrnehmen von naturwissenschaftlichen Phänomenen mit den Sinnesorganen (sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen)
- Beschreiben ( Beobachtungsergebnisse werden geordnet wiedergegeben)
- Kommunizieren ( Beinhaltet das Beschreiben und Ausdrücken von Ideen, Hypothesen und Erklärungen – mündlich oder schriftlich)
- Vergleichen (Nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten nach zuvor festgelegten Kriterien)
- Klassifizieren ( Ordnen, Sortieren und Gruppieren nach festgelegten Eigenschaften, wie Größe, Farbe, etc.)
- Messen ( Hierzu werden verschiedene Geräte eingesetzt, wie Lineal, Waage, Uhr, Thermometer)
- Experimentieren (Vor der Durchführung werden Vermutungen aufgestellt. Eine naturwissenschaftliche Vermutung- Hypothese- beruht auf Vorwissen. Die Ergebnisse des Experiments führen zu Schlussfolgerungen, die die Vermutung widerlegen oder stützen)
(Lind, 2005;Mikelskis-Seifert, 2004).
Diese Kompetenzen von inhaltlichem, naturwissenschaftlichem Wissen, also physikalisches oder biologisches Wissen, z. B. zum Thema Wasser, Luft und Tiere („Wissensbasis“), spielt für die Entwicklung des Denkens eine ebenso zentrale Rolle.

Darüber hinaus bestehen viele Verknüpfungen zu anderen Bildungsbereichen:

  • Sprache
  • Mathematik
  • Technik/ Mechanik
  • Medien
  • Kunst
  • Soziale Beziehungen.

Der Alltag und die Lebenswelt in und um unsere Kita bieten vielfältige Möglichkeiten zum Experimentieren, Ausprobieren und Entdecken.
Lernen und Bildung wird hier als sozialer Prozess verstanden, in dem das Kind oder mehrere, aber auch die Erzieherin als Beteiligte aktiv sind.
Neben der anregenden Lernumgebung kommt vor allem der Gestaltung von Interaktionsprozessen zwischen Kind und Erzieherin für eine positive Entwicklung eine entscheidende Rolle zu.
Kinder im Vorschulalter an Naturwissenschaften heranzuführen, gehört zum unverzichtbaren Bildungsauftrag von Kindertageseinrichtungen. Dabei geht es nicht um das Lernen nach Fächern, sondern vielmehr um grundlegende Erfahrungen aus Natur und Technik und ganzheitliches Lernen. Unsere Aufgabe ist es, den Kindern ein aktives forschendes Herangehen zu ermöglichen, mit dem sie den Dingen auf die Spur kommen und ihr Weltwissen erweitern können.

„Um den Dingen auf die Spur zu kommen“, sind Strukturen und eine bestimmte Ausstattung hilfreich. In der „Roten Gruppe“, wurde eine Forscherecke eingerichtet, die mit entsprechenden Gegenständen ausgestattet ist:
Verschiedene Gefäße ( Flaschen, Bechergläser, Kannen, u. a.)
Pipetten, Pinzetten
Trichter, Teller, u. ä.
Lupen, Lupendosen, Flüssigkeitswaage, Federwaagen, Haushaltswaage
Verschiedene Sanduhren
Mikroskope, Magnete
Verbrauchsmaterialien (Filterpaper, Lavendelblüten, u. a.
Verschiedene Bänder zum Messen von Längen
usw.

Weiterhin befinden sich in diesem Raum unterschiedliche Materialien
zum Bauen und Konstruieren: Duplos, Lego und Magnetbausteine

Neben dem freien Experimentieren für alle Altersgruppen und Projekten
wird regelmäßig in unserer Kita geforscht.
Die Themen orientieren sich am Lebensalltag der Kinder und stehen in einem Sinnzusammenhang, z. Bsp. Das Thema Wasser in seiner Vielfalt: Schwimmen und Sinken /Aggregatzustände des Wassers / Bedeutung des Wassers fürs Wachsen und Großwerden…

Beim strukturierten Forschen lädt Fred, die Ameise – ein Stofftier, eine Gruppe von Kindern beim Infotreff im Morgenkreis zum Forschen ein. Die Teilnahme ist freiwillig, aber die Erfahrung zeigt, dass die Kinder in der Regel sehr gerne teilnehmen, eine große Motivation besteht und das Angebot mehrmals wiederholt wird.
Eine Kollegin begleitet die Kinder durch den Versuch und dokumentiert die Aussagen der Kinder. Es ist uns wichtig, dass die Kinder ihr Lernen bewusst wahrnehmen, Hypothesen bilden (z. Bsp. „Wie kommt der Duft aus den Lavendelblüten ins Wasser?“), ihre Beobachtungen beschreiben und gegebenenfalls malen.
Hierzu wurden eigene Dokumentationsbögen entwickelt.
Vor dem Hintergrund der Kooperation mit der Grundschule Landkern dienen diese Bögen der Abstimmung von aufbauenden Bildungsprozessen und informieren die KollegInnen aus der Grundschule über gewonnene Erkenntnisse und durchgeführte Experimente.

Das Thema Forschen und Experimentieren ist auch in besonderer Weise
zur Sprachförderung geeignet. Diese Erkenntnis findet seinen Platz im Sprachförderprogramm für die Vorschulkinder. ( Gefördert vom Kreis Cochem-Zell)

Im Jahr 2008 wurde unsere Einrichtung bei Science on Stage in Berlin für
das Engagement im Bereich Natururwissenschaften ausgezeichnet und seit 2013 ist die Kita Landkern offiziell ein „Haus der kleinen Forscher“.

Mehr zu diesem Thema finden Sie in unserer Konzeption zu den Punkten "Von einem Lernfeld zum Anderen" und "Die Werkstatt"